Zu ihrem 2. Schnadgang trafen sich am Samstag die Handorfer Bürgerschützen auf dem Hof Holtkötter. Von dort gingen bzw. fuhren sie unter fachkundiger Leitung von Hubert Bäumer die östliche Ortsgrenze zwischen Handorf und Telgte ab.
Für die militärische Begleitung in dem gesperrten Bereich und viele fachliche Informationen sorgte Oberstabsfeldwebel Maik Kühs, der als „Feldwebel für Standortangelegenheiten“ den Truppenübungsplatz „Handorf-Ost“ betreut. 308 Hektar ist dieser Bereich insgesamt groß, davon liegen ca. 22 Hektar auf Telgter Gebiet. Kein Wunder, dass aus den geplanten 3 Stunden für den Schnadgang dann bei bestem Winterwetter insgesamt 4½ Stunden wurden.
Vor dem Start am Hof Holtkötter bestiegen die knapp 50 Bürgerschützen die beiden von Treckern gezogenen Planwagen. Maik Kühs gab mit Hubert Bäumer im Bundeswehr-Geländewagen die Richtung vor. Zunächst ging es zum ersten Stop auf dem Gelände des Vinzenzwerkes Handorf e.V.. Hier erklärte Hubert Bäumer die frühere Nutzung einiger der noch vorhandenen Gebäude. Von dort ging es weiter in die Lützow-Kaserne. Hier erklärte OStFW Kühs bei verschiedenen Halts die historische sowie die aktuelle Nutzung der Gebäude und Flächen. Da einige der Teilnehmer in der Kaserne gedient hatten wurden hier viele Erinnerungen wach.
Nach der Kaserne ging es dann in den jetzt gesperrten Militärischen Sicherheitsbereich des Übungsplatzes. Bei mehreren Stopps – u.a. an der Bahnbrücke, bei „Ringemanns Hals“ und im Bereich des alten Flugplatzes – wurde auch hier die frühere und auch die aktuelle Nutzung erläutert. Natürlich gab es kritische Rückfragen an die Bundeswehr bezüglich der kürzlich verfügten Schließung für die Allgemeinheit. Die weltweiten Krisen führen dazu, so der Bundeswehr-Mann, dass verstärkt und auch anders als früher trainiert wird. Neben den gestiegenen Sicherheitsanforderungen führt aber auch das Verhalten der „Gäste“ häufig zu Ärger (Verlassen der Wege, Betreten von Schutzgebieten, freilaufende Hunde, …). Und – wie auf Kommando – trafen die Bürgerschützen während der Rundfahrt auf Radfahrer, Hundeführer und sogar Drohnenpiloten, die allesamt die Sperrschilder an den Zugängen missachtet hatten.